Kürzlich setzte sich der Zivilschutz der Stadt St. Gallen mit dem Verein in Verbindung. Neuwertiges Spitalequipment, das jedoch nicht mehr dem heutigen Standard entspricht, stellt der Zivilschutz der Stadt St. Gallen als Spende für das Spital zur Verfügung. Hierbei handelt es sich um OP-Instrumente, Gipsschienen, Feldnarkosegeräte, Verbandsmaterial, Notfallsauerstoff-Apparaturen, Bettüberzüge und verschiedene Blutdruckmessgeräte. Der Zivilschutz sponsert nicht nur das Material, sondern Hugo Meyer (Leiter-Stv. Logistik Feuerwehr und Zivilschutz der Stadt St. Gallen) veranlasste ausserdem das Verladen in einen Container und anschliessendes kostenfreies Einlagern bis zum Zeitpunkt der Verschiffung. Diese Gelegenheit nutzt der Verein nun, um ebenfalls Spendenmaterial, das in den letzten Jahren zusammengetragen werden konnte, mit einem zweiten Container zu den bedürftigen Menschen zu senden. Diese Ware füllt erfreulicherweise einen zweiten Container: Aus dem Spital Teufen wurden Röntgengeräte, Betten und elektronische OP-Tische gespendet. Die SFS Sport (Widnau) sponserte T-Shirts und Sportschuhe. 20 Kartons mit weiteren T-Shirts und Kappen von der «Euro 08» stellte Intersport Schweiz gratis zur Verfügung. Ein Grossteil dieser gestellten Waren wurde in verdankenswerter Weise bei der Sonnenbräu AG in Rebstein eingelagert.
Der Transport eines Containers nach Kenia ist nicht ohne Risiken möglich. Um sicherzugehen, dass die Hilfsgüter nicht in kenianischer Korruption «versickern», wird vor der Verschiffung das Eintreffen der Einfuhrpapiere aus Kenia abgewartet, wie Vorstandsmitglied Stephan Holderegger berichtet. Ausserdem habe der Verein die beiden Container zu einem Spezialpreis kaufen können. Die eingerechnete Verzollung ermöglicht, dass die Container jederzeit ein- und ausgeführt werden können. So entstehen für den Verein keine unkalkulierbaren Kosten bei der Einfuhr.
Offizielles Aids-Spital
Ein wichtiger Fortschritt ist für Ruth Schäfer und den Verein die Anerkennung des Rhein-Valley-Hospitals als offizielle Aids-Station. Der Gesundheitsminister von Kenia erteilte die schriftliche Bewilligung. Damit wurde gleichzeitig die kostenfreie Abgabe von Medikamenten durch die Regierung für Aids-Patienten festgelegt. Dies sei ein wesentlicher Schritt, so Holderegger. Wenn diese Medikamente auch nicht alle medizinischen Möglichkeiten ausschöpfen, so entsprechen sie doch einem Minimum. Denn bisher konnten im Rhein-Valley-Hospital Aids-Patienten nicht behandelt werden, da eine begonnene Behandlung unbedingt fortgesetzt werden muss. Dass Aids ein grosses Problem in Kenia ist, erfährt Ruth Schäfer im Spitalalltag. Jeder dritte durchgeführte HIV-Test falle positiv aus, berichtet Holderegger aus erster Hand.
«5 vor 12» bei «Aeschbacher»
Das unermüdliche Engagement und ihre Beharrlichkeit ist auch der Redaktion von «Aeschbacher» aufgefallen. Der kürzlich von Ruth Schäfer ausgesandte Hilferuf bezüglich der Hungersnot und der erntezerstörenden Dürre, veranlasste Kurt Aeschbacher, Ruth Schäfer in seine Sendung im Schweizer Fernsehen SF1 einzuladen. Der Flug für die Aufzeichnung am 30. Oktober ist durch SF1 bereits gebucht. Unter dem Thema «5 vor 12» wird die Rheinta-lerin über den Spitalalltag und die unaufhörliche, notwendige Hilfe berichten. Ausgestrahlt wird die Sendung «Aeschbacher» am Donnerstag, 12. November, um 22.20 Uhr auf SF1.
- Monika von der Linden (Rheintalische Volkszeitung)
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